Bedeutung des Dojo
Verfasser: Erwin Steinhauser – Shibucho Austria
Im philosophischen Verständnis kann sich der Begriff Dojo auf jeden Ort beziehen, an dem ein Mensch im Sinne des Budo seinen Geist und Körper in der Übung konzentriert. Darüber hinaus jedoch kennzeichnet die Art der Beziehung, die ein Übender zu seinem eigenen Dojo unterhält, seine Bemühung um gerechtes Denken und gerechtes Verhalten. Die rechte Beziehung zum Dojo ist ein Teil der Übung selbst. Sie besteht aus dem Streben, durch selbstlose Hingabe dem Geist des Budo zu dienen und den persönlichen Fortschritt, den ein Übender in einem Dojo macht, durch ehrliche Wertbezeugung wieder auszugleichen.
Für einen echten Schüler (Deshi) ist sein Dojo ein zweites Zuhause. Durch eine solche Dojo-Beziehung entsteht ein ausgleichender Wert, durch den der Einzelne reifen und der Budo-Geist (Shin) im Dojo gedeihen kann. Egoistische Menschen, die ein Dojo nur als Trainingsraum nutzen, können daran nicht teilhaben. Ein Dojo lebt durch die Zugeständnisse seiner Übenden an das Ideal der Kampfkunst. Nur auf diese Weise findet ein Übender den Zugang zum Weg.